Kölner U-Bahn als Vorreiter: Handlaufschilder weisen Blinden und Sehbehinderten den Weg

Taktile Handlaufschilder aus Aluminium sorgen in den KVB-Stationen für barrierefreie Orientierung.

Neben taktilen Bodenleitsystemen sind auch taktile Beschriftungen ein wichtiges Instrument, um die Orientierung von blinden und seheingeschränkten Menschen im öffentlichen Raum zu verbessern. Das haben auch die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) erkannt, die in ihren U-Bahn-Stationen nun flächendeckend taktile Handlaufschilder mit Profil- und Brailleschrift installiert haben.

Es sind eindrucksvolle Zahlen, die mit den Arbeiten in 40 Kölner U-Bahn-Stationen während der vergangenen Wochen einhergingen: 992 Schilder mit insgesamt 19.464 Zeichen wurden an den Treppenanlagen der KVB-Bahnhöfe angebracht. Dabei befinden sich die Schilder jeweils am Anfang und am Ende des rechten Handlaufs einer Treppe in Gehrichtung. Dies soll vor allem einer verbesserten Orientierung von Blinden und Sehbehinderten dienen, die zwar durch taktile Bodenelemente die wichtigsten Ziele wie Aufzüge und Gefahrenstellen wie Treppenabgänge erkennen können, aber bislang keine konkrete Navigation zum jeweiligen Ausgang oder auch anderen Bahnsteigen mit den dort abfahrenden Linien zur Hand hatten.

Die Handlaufschilder sind aus widerstandsfähigem und vandalismussicherem Aluminium gefräst und mit taktiler Profil- und Brailleschrift ausgestattet. Die metallfarbene Beschriftung setzt sich dabei von der schwarzen Grundeloxierung ab, so dass die Schilder nicht nur taktil, sondern auch für seheingeschränkte Menschen visuell gut erfassbar sind. Hier nehmen die KVB eine Vorreiterrolle in ganz Deutschland ein, da im ÖPNV und auch in den Stationen der Deutschen Bahn bislang vor allem einfarbige Handlaufschilder eingesetzt wurden. Das Konzept zur barrierefreien Beschilderung wurde über zwei Jahre hinweg von der KVB in Zusammenarbeit mit der Stadt und den örtlichen Behindertenverbänden entwickelt.

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